Zimmerer-Innung besucht Vente Holz in Finnentrop

Das neue BSH-Werk war der „Aufhänger“ der Besichtigung bei Vente Holz

 
Finnentrop. Holz ist das Baumaterial der Zukunft und zudem einer der ältesten Rohstoffe der Menschheit. Die Qualitäten von Holz sind ebenso zahlreich wie zeitlos.
 
Die jährlich stattfindende Herbstveranstaltung der Zimmerer-Innung Waldeck-Frankenberg führte nach Finnentrop zu Vente Holz.
 
Die Geschäftsführer Peter und Rolf Vente begrüßten die Betriebe der Zimmerer-Innung Waldeck-Frankenberg. Gestartet wurde mit einem gemeinsamen Frühstück, anschließend führte Rolf Vente durch den Betrieb.
 
Das Sägewerk mit Spaner- und Kreissägentechnik fast ein Jahreseinschnitt von Fichte und Lärche von insgesamt 150.000 Festmetern (fm). Die Zimmerer erhielten einen Einblick in den angegliederten Großraumtrockner des Unternehmens und der Weiterverarbeitung zum Konstruktionsvollholz (KVH) für den konstruktiven Holzbau im Innen- und Außenbereich. Dieser wird industriell hergestellt und ist für die Verwendung im nicht sichtbaren Bereich (NSi) gedacht. Die Konstruktionshölzer sind aus Fichte und Lärche. Die Zuschnitte können in unterschiedlichen Größen für den Kunden bereitgestellt werden.
 
Der Arbeitsprozess im Duo- und Trio-Balkenbau war ein weiteres Thema. Das hochwertigere Bauholz (Duo- und Trio-Balken) besteht aus zwei oder drei gegeneinander verleimte Einzelhölzer. Bei der Verleimung wird farbenloser Leim verwendet, sodass das Holzvollbild durch Fugen kaum gestört wird. Es wird in KVH-Qualität hergestellt und weist bezüglich der Rissbildung und Formstabilität sogar noch höhere Qualitätsanforderungen auf als KVH.
 
Der eigentliche Aufhänger der Besichtigung war das neue Brettschichtholz-Werk (BSH). Das BSH wird für tragende Konstruktionen eingesetzt. Durch einen schichtweisen Aufbau, bei dem in fasergleicher Richtung Bretter oder Brettlamellen miteinander verklebt werden, können höhere Tragfähigkeiten erzielt werden als vergleichsweise bei Massivholz. In der neuen Produktionslinie laufen die Hölzer über die Förderbänder, werden mit Leim gestrichen und dann zu großen Balken gepresst.
„Das Rundholz stammt aus einem Lieferradius von ca. 30-40 km Luftlinie um den Standort und wird aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gewonnen. Der heutzutage in vielen Branchen verwendete Begriff der Nachhaltigkeit findet seinen Ursprung in der Forstwirtschaftet und beinhaltet, dass der Zuwachs mindestens der Erntemenge entspricht. Unter diesem Gesichtspunkt gibt es bei der Holzverarbeitung keine Abfallstoffe. Alle anfallenden Produkte vom fertigen Leimbinder bis zur Rinde werden einer sinnvollen Verwendung zugeführt: ob als Ausgangsstoff für biologisch erzeugte Blumenerde bis zum hochwertigen Bauprodukt“, erklärte Rolf Vente zum Thema Nachhaltigkeit in seinem Betrieb.
 
Vom klassischen Bauholzsägewerk zum modernen Holzverarbeiter. Digitalisierung wird bei Vente Holz seit Jahren gelebt. Bei 100% rein auftragsbezogener Fertigung werden ausschließlich verschnittfreie Kommissionen gemäß Kundenwunsch produziert. Unerlässlich in diesem Zusammenhang ist dabei ein durchgängiges ERP-System, welches die Auftragsverfolgung bei einem hohen Automatisierungsgrad ermöglicht.
 
Im Anschluss an die Werksführung wurde gemeinsam zu Mittag in der „Wilden Wiese“ gegessen.  „Rundum ein gelungener Vormittag, der einen tiefen Einblick in die Arbeit der rund 80 Mitarbeiter des Vente-Teams gestattete“, so Obermeister der Zimmerer-Innung Harald Ludwig.
 
 
Foto: Obermeister Harald Ludwig (m) mit den teilnehmenden Betrieben vor dem Eingang der Firma Vente Holz.

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