„Öffnung der Friseure richtiger und wichtiger Schritt“

Die Ankündigung von Ministerpräsident Bouffier, zum 1. März 2021 die Friseurbetriebe wieder zu öffnen, ist ein richtiger und wichtiger Schritt. Diese Entscheidung gibt einer bedeutenden Handwerksbranche wieder eine Zukunftsperspektive und verhindert einen massiven Verlust von Arbeitsplätzen. Denn die Rücklagen der meist kleinen Betriebe sind vielfach aufgebraucht und die staatlichen Hilfen sind ‑ wenn sie überhaupt in Anspruch genommen werden können - mehrheitlich noch immer nicht ausgezahlt.

Obermeister der Friseur-Innung Waldeck-Frankenberg, Henrik Westmeier, hob hervor, dass die guten Argumente des Friseurhandwerks, Erfolg gehabt haben: „Wir hatten auch von Seiten der hessischen Handwerkskammern schon eine Öffnung Mitte Februar gefordert, der 1. März gibt der Branche aber jetzt eine Perspektive. Die Friseursalons können ihre Dienstleistungen professionell unter Einhaltung hervorragender Hygienekonzepte erbringen, sie haben gut geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und können eine lückenlose Kontaktverfolgung gewährleisten.“

Die Öffnung verhindere zudem eine Zunahme der Schwarzarbeit und reduziere die Gefahr, dass beim Haareschneiden in Hinterzimmern, Kellerräumen oder Privatwohnungen das Infektionsgeschehen wieder unkontrolliert ansteigt.

Kreishandwerksmeister Ulrich Mütze zeigte sich erfreut darüber, dass nach der neuen hessischen Corona-Verordnung auch andere Körperpflegebetriebe zumindest medizinisch oder hygienisch notwendige Behandlungen durchführen dürfen. „Grundsätzlich setzen wir auf die Zusage von Ministerpräsident Bouffier, dass Hessen an Planungsperspektiven für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie arbeitet.“ Wichtig sei dabei, dass die Öffnungsschritte klar definiert und an konkreten epidemiologischen Kriterien ausgerichtet werden. „Die Politik muss eine perspektivlose Endlos-Schleife der Verlängerung des Lockdowns ebenso verhindern, wie einen unkontrollierten wilden Wettbewerb zwischen Landkreisen und Bundesländern um die schnellsten Lockerungen, der uns dann wieder in dramatische Infektionszahlen und einen noch härteren Lockdown treibt.“ Denn der würde viele Handwerksbetriebe endgültig in Überschuldung und Insolvenz treiben.

Die Kombination aus einem inzidenzbasierten Öffnungsplan, verbesserten und verbreiteten Testmöglichkeiten, einem zunehmenden Impfstatus in der Bevölkerung und motivierten und qualifizierten Betrieben kann die Basis für ein besseres Jahr 2021 legen, gab sich Mütze abschließend optimistisch.

Dem schließt sich Gerhard Brühl, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg an, „mit der Aktion "Licht an!" haben Friseure die Politik erneut zum Handeln aufgerufen. Vom 31. Januar auf den 1. Februar ließen bundesweit Friseurbetriebe das Licht in ihren Läden brennen, um auf ihre schwierige Lage aufmerksam zu machen.“

„Mit der Öffnung der Friseure unter Auflagen zur Hygiene, den Zutritt der Salons mit festen Terminen sowie unter Nutzung medizinischer Masken werden wir bei weiterer Schließung Argumentationsprobleme bekommen. Warum sollten wir die Friseursalons, die strikte Auflagen erfüllen, geschlossen halten? Das Hygienekonzept empfand ich bei meinen letzten Besuchen bis November sehr gut umgesetzt und bin überzeugt, dass es auch ab dem 1. März ausgezeichnet funktioniert. Auch wir machen uns stark für unsere über 60 Friseurbetriebe in der Friseur-Innung im Landkreis Waldeck-Frankenberg: „Licht an!“ ab dem 1. März 2021“, so Brühl.

 

Foto: Dunja Kalhöfer Ausbildungsmeisterin in der Friseurwerkstatt des Berufsförderungswerks des Handwerks gGmbH (BFH) der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg.

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