Leidenschaft für Holz – 29 neue Gesellen legten Prüfung ab

Simon-Gregor Penert mit Doppelsieg

 
Waldeck-Frankenberg.
Umgeben von ihren zur Gesellenprüfung gefertigten Möbelstücken nahmen 29 junge Tischlerinnen und Tischler am vergangenen Donnerstag ihre Zeugnisse in der Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg entgegen. Die Absolventen feierten zusammen mit Angehörigen, Ausbildern, Lehrern und Gästen ihre Freisprechung.
 
Stellvertretender Innungs-Obermeister, Friedrich Behlen, gratulierte den Absolventen zur erfolgreichen Prüfung. Behlen betonte, „dass jeder einzelne auf sich stolz sein kann, die Gesellenprüfung bestanden zu haben.
All diese wunderbaren Gegenstände, die wir heute hier eindrucksvoll sehen können, wie Side- und Lowboard, Kommoden, ein „Tuning Table“ (Mal- und Spieltisch), ein Schminktisch sowie ein Waschtisch, eine Whiskybar und eine Gitarrenvitrine sind Gesellenstücke, die die Individualität des Tischler-Handwerks widerspiegeln.“
 
Geschicklichkeit, Kreativität und technisches Verständnis, Affinität für natürliche Werkstoffe und eine souveräne Kundenansprache, den Kunden nach seinen speziellen Bedürfnissen zu bedienen – das kann nur das Handwerk. Der Kunde weiß oft gar nicht, was der Tischler alles kann.
 
Grüße überbrachten Willi Naumann (Erster Stadtrat Frankenberg) und Karl-Friedrich Frese (Erster Kreisbeigeordneter). „Zwischen Landkreis und Handwerk bestehe eine Verbundenheit, denn Waldeck-Frankenberg brauche das Handwerk“ betonte Naumann.
 
Die Holzmechanikerinnen und Holzmechaniker erhielten ebenso wie die Tischlerinnen und Tischler ihre Zeugnisse in einer Feierstunde in der Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg.
 
Die Leistungen der Innungssieger Tischlerinnen und Tischler wurden dabei besonders hervorgehoben.
 
Innungsbester mit 91,05 Punkten und bestes Gesellenstück mit der Note sehr gut: Simon-Gregor Penert (Christian Bock, Bad Wildungen), Innungszweite mit Gesellenstück und Kenntnisprüfung sehr gut: Anna Holzapfel (Christian Bock, Bad Wildungen), Innungsdritter Philipp Hesse (Noll - Tischlerwerkstatt, Frankenberg) zog mit Innungsdritte Angelina Piuntek (Finger-Holzbau GmbH, Frankenberg) punktgleich.
 
Weitere erfolgreiche Prüflinge sind:
 
Sven Bielefeld (Wachs GmbH & Co. KG, Volkmarsen), Leon Debus (Dirk Schlömer, Diemelsee-Flechtdorf), Lukas Dienemann (Daniel Manner, Volkmarsen-Ehringen), Christopher Gärtner (Berufsbildungswerk Nordhessen, Bad Arolsen), Nico Grabolle mit Kenntnisprüfung – sehr gut (Vitos Haina gemeinützige GmbH, Haina), Torben Hammer (Lerch Türen GmbH, Rosenthal), Niclas Henke (Berufsbildungswerk Nordhessen, Bad Arolsen), Sören Kahler (Ralf Bürgel, Frankenberg), Robert Kallnik (Okel GmbH & Co. KG, Diemelstadt-Rhoden), Dennis Kirchhainer (Lerch Türen GmbH, Rosenthal), John Cedric Kröber (Frank Ulrich Müller, Bromskirchen), Lucas Marth (Bernhard Kann, Edertal-Kleinern), Jochen Mause (Michael Kate, Bad Arolsen), Josefine Lilli Müller (Okel GmbH & Co. KG, Diemelstadt-Rhoden), Bastian Neumann (Berufsbildungswerk Nordhessen, Bad Arolsen), Jannis Olschewski mit Gesellenstück – sehr gut (Armin Börger, Willingen),
Niklas Oesterling (Berufsförderungswerk des Handwerks, Korbach), Michael Paul (Berufsförderungswerk des Handwerks Korbach),
Phanu Pramun (Markus Michel, Volkmarsen-Lütersheim), Christian Schaub mit Gesellenstück – sehr gut (Andreas Daum, Waldeck - Ober-Werbe), Andre Karl Schilling (Emde GmbH, Diemelsee-Adorf), Leon Werkhoff (Chris Theile, Diemelstadt), Silas Westmeier (Matthias Kubat, Vöhl-Marienhagen), Vincent Ziegler (Jens Denhof, Vöhl), Florian Zoll (Karl Zoll GmbH, Bad Berleburg).         
 
Wettbewerb „Die Gute Form“:
Beim von der Sparkasse geförderten Designwettbewerb „Die Gute Form“ schnitten als Bester: Simon-Gregor Penert (Christian Bock, Bad Wildungen), Zweitbester: Jannis Olschewski (Armin Börger, Willingen) und Drittbeste: Anna Holzapfel (Christian Bock, Bad Wildungen) ab.
 
Der Gestaltungswettbewerb "Die Gute Form" zeichnet exzellent gestaltete Gesellenstücke im Tischler- und Schreinerhandwerk aus. Die Innungsorganisation des Gewerks richtet ihn alljährlich zunächst auf Innungs-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene aus.
 
Die Preise für den Wettbewerb wurden traditionell von der Sparkasse Waldeck- Frankenberg zur Verfügung gestellt und von Martin Arnold überreicht.
 
Platz drei sicherte sich Anna Holzapfel aus Bad Wildungen, die auch als zweitbeste Innungssiegerin hervorging und ihr Handwerk bei Tischlereibetrieb Christian Bock erlernte. Sie überzeugte mit einer Whiskybar in Eiche mit „Aha-Effekt“. Anna Holzapfel hat mit ihrer Whiskybar ein Möbelstück geschaffen, dass den Genuss und die Geselligkeit beim Trinken von guten Spirituosen – vor allem Whisky – zelebriert und in Szene setzt.
 
Mit der modernen Interpretation eines eigentlich klassischen Gesellenstücks, einem Schreibtisch belegte Jannis Olschewski aus Willingen, der bei Armin Börger (Willingen) ausgebildet wurde, den zweitbesten Platz des Wettbewerbs. Seine Intension war es, ein Möbelstück zu entwerfen, das man häufig in jungen Jahren nutzt. Es soll in seiner Form besonders sein und herausstechen und verschiedene Nutzungen inklusive Geheimfach haben.
 
Simon-Gregor Penert aus Bad Wildungen ging nicht nur als Innungssieger hervor. Er gewann auch den Wettbewerb „Die Gute Form 2022“, ausgebildet bei Tischlereibetrieb Christian Bock (Bad Wildungen). Mit seinem ergonomischen Schreibtisch aus Nussbaum und Messing konnte er seine eigenen Erfahrungen in den Schreibtisch einbringen. Aufgrund einer Verletzung am Rücken weiß Simon-Gregor, wie wichtig eine gesunde, aufrechte Körperhaltung am Schreibtisch für die Rückengesundheit ist.

Frei wählen zu können, ob man im Sitzen, im Stehen, auf einer geraden oder einer angewinkelten Fläche arbeiten möchte, stellte sich in seinen Recherchen und auch in seinen persönlichen Bedürfnissen als das Ideal heraus. Die Verarbeitung seines Schreibtisches und die erstklassige Holzauswahl sind ein Statement in Sachen Exklusivität und Wertigkeit handwerklich gefertigter Möbel.
 
Martin Arnold würdigte die Gesellenstücke bei denen es auf Ideen, Form, Funktion, Konstruktion und vor allem Sorgfalt der Arbeiten ankommt. Arnold hob nicht nur die Arbeiten der jungen Tischlerinnen und Tischler hervor, sondern dankte auch den Ausbildungsbetrieben, Ausbildern, Lehrern, die das Wissen und Können vermittelt haben. Er betonte den hohen Stellenwert des heimischen Handwerks und riet den jungen Menschen, durch Weiterbildung, persönliches Engagement und Flexibilität den stetig steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Bild 1 v.l.: Die Innungsbesten mit stv. Obermeister Friedrich Behlen, Philipp Hesse, Angelina Piuntek, Anna Holzapfel, Simon-Gregor Penert und Matthias Kubat, Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses.

Bild 2, v.l.: Martin Arnold (Sparkasse Waldeck-Frankenberg), Philipp Berkemeyer (Prüfer Auszeichnung „Die Gute Form“) und Matthias Kubat (Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses) überreichten die Urkunden für den Wettbewerb „Die Gute Form“ an Jannis Olschewski, Anna Holzapfel und Simon-Gregor Penert.

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