Jahreshauptversammlung der Friseur-Innung Waldeck-Frankenberg

Branche benötigt dringend Nachwuchs

 
Waldeck-Frankenberg. Viele Unsicherheiten haben sich in den vergangenen Jahren in der Friseur-Branche breitgemacht. Pandemie und der damit verbundene Lockdown haben in dem Geschäftszweig zu Einkommensverlusten und unregelmäßigen Arbeitszeiten geführt.
 
Weiterhin trifft die Inflation die Kolleginnen und Kollegen drastisch, denn als Beschäftigte im Niedriglohnbereich sind sie überproportional von Preissteigerungen von Energie, Lebensmitteln und Mietsteigerungen betroffen.
 
Um junge Leute wieder mehr für den Friseurberuf zu begeistern, hat ver.di Hessen mit dem Landesinnungsverband für das Friseurhandwerk Hessen verhandelt.
 
Friseurinnen und Friseure in Hessen bekommen künftig mehr Lohn.
Eine entsprechende Tarifeinigung hat ver.di Hessen mit dem Landesinnungsverband für das Friseurhandwerk Hessen erreicht.
 
Mit dem neuen Abschluss stiegen ihre Stundenlöhne bereits zum 1. Juni 2023 im Vergleich zum alten Tarifvertrag um bis zu 17,4 Prozent.
 
Eine erfahrene Friseurin erhält ab Juni 2023 14,50 Euro in der Stunde und damit 13,9 Prozent mehr. Zum 1. Juni 2024 werden alle Lohngruppen nochmals um weitere 3,5 Prozent angehoben. Der neue Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2024.
 
Der Friseurberuf bei jungen Frauen und Männern sehr beliebt. Junge Leute können ihre Kreativität ausleben.
 
Trends kommen und gehen und somit ist der Job sehr interessant und abwechslungsreich.
 
Die Ansprüche der Kunden werden durch die Umsetzung von neuen Technologien und Arbeitsweisen immer vielfältiger und haben somit einen großen Einfluss auf die Visionen und Konzepte von Friseursalons.
 
„Zukunftsfähige Berufsschule“ ist ein weiteres Thema, um das Friseurhandwerk weiter attraktiv zu halten.
„Eine landesweite Zentralisierung der Berufsschulstandorte in andere Landkreise ist für Waldeck-Frankenberg keine Lösung. Wir werden alles versuchen, diese angedachte Vorgehensweise nachdrücklich im handwerklichen Sinne zu begleiten. Die duale Ausbildung braucht kurze Wege in die Berufsschulstandorte“, betont Westmeier.
 
Obermeister Westmeier rief zu mehr Beteiligung an den Messen im Landkreis auf. Auf der Nightwork23 wurde die Teilnahme von Friseurin Antje Hardes und ihrer Tochter am Messestand der Kreishandwerkerschaft und TOPAS von den Schülerinnen und Schülern sehr gut angenommen.
 
Hardes und Tochter Eliana vom Friseursalon Haartissimo aus Waldeck-Netze gaben dem Nachwuchs einen ersten Einblick in das Friseurhandwerk. Mit einer perfekten Welle, ob im Alltag oder auf der Party machten sie die Jugend neugierig auf den Friseurberuf.
 
„Die Messebeteiligung unserer Innungsbetriebe ist eine gute Möglichkeit, die Jugend für unser Handwerk zu begeistern und für eine Ausbildung zu gewinnen“, so Westmeier.
 
Obermeister Henrik Westmeier und Geschäftsführer Kai Bremmer sind sich einig: „Wir brauchen neue Konzepte, die Jugend für das Friseurhandwerk zu begeistern und auch Angebote für eine Kundenschicht von Morgen! Die Branche benötigt dringend Nachwuchs.“
 
Aus den Anregungen aller teilnehmenden Betriebe entstanden weitere Vorschläge, wie beispielsweise das Friseurhandwerk bei der Jugend besser zu bewerben und das Innungsleben transparenter und für die Zukunft aufzustellen. Die Ideen werden in der kommenden Vorstandssitzung der Friseur-Innung diskutiert.
 
Die Friseur-Innung Waldeck-Frankenberg zählt 51 Mitgliedsbetriebe. Wer Interesse an einer Ausbildung zur Friseurin bzw. zum Friseur oder zur Fachpraktikerin Friseur oder Fachpraktiker Friseur hat, kann sich bei der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg beraten lassen. Telefon: 05631 9535-100.
 
 
Foto: Die Jahreshauptversammlung der Friseur-Innung Waldeck-Frankenberg startete mit einer Schiffsfahrt auf der „Stern von Waldeck“. Anschließend tagten sie im Terrassenhotel Seepromenade Edertal.

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